Sparkassenstiftung fördert Prävention gegen sexuellen Missbrauch von Kindern

Sparkassenstiftung fördert Prävention gegen sexuellen Missbrauch von Kindern

 

Theaterprojekt „Mein Körper gehört mir“ in der Stadtschule Michelstadt.

 

Es geht um große Herausforderungen in unserer Gesellschaft. Es geht um sexuelle Gewalt und Übergriffe bei Kindern. Statistisch gesehen sind jedes dritte Mädchen und jeder neunte Junge im Grundschulalter Opfer. 80 Prozent dieser Übergriffe gehen vom familiären Umfeld aus oder finden in betreuten Situationen im Alltag (Verein, Schule, kirchliches Engagement…) statt.

 

Erfahrungsgemäß werden Betroffene erst nach dem achten oder neunten Versuch, eine Ansprechperson für das ihnen Angetane zu finden, ernst genommen.  Die bekannten Konsequenzen sind vielfältig und schwerwiegend.

 

Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass Kinder sich präventiv mit der Thematik auseinandersetzen. Ihnen soll verdeutlicht werden, wie sie selbst „Gefahrensituationen“ erkennen, vermeiden und bei wem und auf welche Weise sie möglichst schnell Hilfe erfahren.

 

Die Stiftung der Sparkasse Odenwaldkreis, in Kooperation mit der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen Thüringen, hat dieses sensible Thema aufgegriffen. Sie nimmt sich damit eines gesellschaftlich relevanten Themas an, das vielfach immer noch tabuisiert wird. Und sie hat hierzu zum wiederholten Mal die theaterpädagogische Werkstatt Osnabrück in den Odenwaldkreis geholt.

 

Das theaterpädagogische Projekt „Mein Körper gehört mir“ hat eine nachhaltige Vermittlung von Verhaltensweisen zum Ziel, mit denen sich Kinder in kritischen Situationen besser schützen können. In interaktiven Szenencollagen werden spielerisch Situationen geschildert, in denen die körperlichen Grenzen von Kindern überschritten, verletzt sowie Facetten sexueller Gewalt thematisiert werden. Aufgezeigt wird auch, wie und wo Kinder Hilfe bekommen können.

 

Die Kinder werden in jeweils drei Theateraufführungen von zwei dafür ausgebildeten Theaterpädagogen*innen gezielt angeregt, Fragen zu stellen, Vorschläge zu machen und sich allgemein mitzuteilen. Geschult wird, das eigene Körpergefühl bewusst wahrzunehmen. Einfühlsam wird vermittelt, dass Kinder ein Recht darauf haben, „Nein“ zu sagen und ihrem „Nein“-Gefühl zu vertrauen. Die Kinder bekommen aufgezeigt, dass es wichtig ist, Vertrauenspersonen zu informieren, bevor sie zum Beispiel zum „netten neuen Nachbarn“ gehen.

 

Kinder, Pädagogen*innen und Eltern wurden im Unterricht, in verschiedenen Präsentations- und Fortbildungsveranstaltungen qualifiziert auf das Projekt vorbereitet. Die Beratungsstelle des Odenwaldkreises für Kinder, Jugendliche und Eltern war aktiv mit eingebunden.

 

Umgesetzt wurde das Projekt jetzt in der Stadtschule in Michelstadt. Die 3. und 4. Klassen nahmen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern das Angebot der Stiftung der Sparkasse Odenwaldkreis wahr.

 

„Das Präventionstheater „Mein Körper gehört mir“ kam bei den Kindern und den Lehrerinnen und Lehrern super an. Die beiden Schauspieler*innen haben uns bei diesem sensiblen Thema empathisch und einfühlsam in den Bann gezogen. Ich danke allen Beteiligten, dass wir dieses Projekt an der Stadtschule umsetzen konnten. Wir würden uns freuen, auch in Zukunft teilnehmen zu können.“, schreibt Lehrerin Katja Schauermann.

 

Die Fortsetzung erfolgt in der Schule an der Mümling in Höchst ab Mitte Februar, danach mit weiteren Grundschulen im Jahresverlauf.

 

Bildunterschrift:

Sarah und Simon von der theaterpädagogischen Werkstatt (Bildmitte) haben mit „Mein Körper gehört mir“ die Schülerinnen und Schüler der Stadtschule auch Klassenlehrerin Katja Schauermann (zweite von rechts), Schutzpolizistin Jenny Haag (rechts), Schutzpolizist Andreas Krieg (zweiter von links) und Nicole Kelbert-Gerbig (Stiftung) beeindruckt.

 

Text: Nicole Kelbert-Gerbig, Sparkasse