Tatort www.: Fun and risk im Netz
Erwin Markowsky referiert vor über 4.000 Schülern und 450 Eltern
WhatsApp, Facebook, Twitter, Snapchat, Instagram, Musical.ly, YouTube, social bots und fake news – für Erwachsene sind diese Medien und Begriffe zum Teil ein Buch mit sieben Siegeln. Der Umgang mit diesen Themen ist gerade bei den „digital natives“ selbstverständlich und ein wichtiger Bestandteil der Freizeitgestaltung. Bei unsachgemäßer und unbedarfter Nutzung lauern jedoch unterschiedliche Gefahren.
Wie nutzen Schüler die digitalen Medien und erkennen sie die Chancen und Risiken, die in ihrer Nutzung stecken? Viele wissen, dass in der digitalen Welt unterschiedliche Gefahren lauern und unterschätzen diese schlicht, oder ignorieren sie und die damit verbundenen möglichen Folgen. Identitätsdiebstahl, manipulierte WLAN-Netze oder Hacking-Attacken sind davon besonders betroffen.
Ziel der Stiftung der Sparkasse Odenwaldkreis, in Kooperation mit der Kinder- und Jugendförderung des Odenwaldkreises, war es, Schüler ab der 5. Klasse bis zur Oberstufe und deren Eltern für diese Themen zu sensibilisieren. Dies ist der renommierten Firma 8com aus Neustadt an der Weinstraße wieder beeindruckend gelungen.
8com ist ein Unternehmen, welches die digitalen Infrastrukturen seiner Kunden sichert. Dabei werden Sicherheitslücken aufgedeckt und beseitigt. Um mit dem Wissen krimineller Gruppierungen mithalten zu können forscht 8com aktiv und überwacht sogar kriminelle Gruppierungen im Internet. Wie einfach der Eingriff in fremde Computer oder Handys sein kann, demonstrierte der Referent Erwin Markowsky von 8com vor kurzem im Rahmen von neun Vortragsveranstaltungen. Eingeladen waren Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen und Eltern sowie Vertreter aus Politik und regionaler Wirtschaft. Im Höchster Bürgerhaus und in der Michelstädter Odenwaldhalle gelang es ihm, die Schüler aus allen Jahrgängen sowie die erwachsenen Besucher in seinen Bann zu ziehen.
Erwin Markowsky zeigte interaktiv und live die Risiken bei der Nutzung des Internets, sozialer Netzwerke und verschiedener Apps auf. Sein Ziel war es, durch Hinweise auf die Gefahren einen bewussten Umgang mit digitalen Medien und persönlichen Informationen zu erzeugen. Dabei ging er in seinen anschaulichen Live-Vorträgen auch auf das Thema Handysicherheit ein. Ein leichtes für den IT-Experten war die Handyortung im Raum. Wer sein Bluetooth nicht ausgeschaltet hatte, fand seinen persönlichen Gerätenamen auf der großen Leinwand wieder. Er zeigte anschaulich, dass E-Mails zu hacken und sich damit einer falschen Identität bedienen auch nicht besonders schwer ist.
Markowsky gab den Zuhörern den Rat regelmäßig Updates der Handy-Software und den genutzten Apps vorzunehmen und Virenschutzprogramme zu installieren. Doch auch wenn alle Programme auf dem neuesten Stand sind und mit Virenschutz und Firewall der eigene Computer geschützt ist, können im Internet weitere Gefahren lauern. „Ihr könnt nie sicher sein, wer hinter dem Profil eures Chatpartners oder eMail-Empfängers steckt“, warnte der Referent die interessierten Teilnehmer. Auch Mobbing im Internet nimmt zu. Markowsky riet, stets kritisch zu sein: „Lasst euch niemals einschüchtern. Zieht bei Belästigungen im Internet einen Lehrer, erwachsene Vertrauenspersonen oder auch die Polizei hinzu. Ihr könnt euch gegen Mobbing schützen, indem ihr euch Hilfe holt, wenn ihr nicht weiter wisst. Habt den Mut, euch gegen Mobbing anderer stark zu machen.“
Eindringlich warnte der Referent auch vor den Folgen, leichtsinnig private Photos und Daten über soziale Netzwerke wie Facebook, snapchat oder auch WhatsApp in das Netz zustellen. Keine Kettenbriefe per WhatsApp weiterzuleiten und unbekannte Absender zu ignorieren – diesen und weitere Tipps gab Markowsky aus seinem Erfahrungsschatz weiter.
Den Eltern gab der Referent abschließend den Rat mit auf den Weg, sich nicht hinter Unwissenheit zu verstecken, sondern ihrer gesetzlichen Aufsichts- und Aufklärungspflicht gerecht zu werden zu sein. „Schauen Sie auf das, was Ihr Kind im Netz macht und verdeutlichen Sie die Risiken“, so sein Appell an die Besucher des Elternvortrages. Von einem generellen Internet- Verbot rät der Referent jedoch ab. Internet und soziale Netzwerke gehören heute zum Schüleralltag. Mit einem generellen Verbot bestehe die Gefahr der sozialen Ausgrenzung, da diese Medien verstärkt als Kommunikations- und Freizeitgestaltungs-Plattform dienen.
Bildunterschrift:
Am Ende des Vortrages hatten die interessierten Zuhörer noch Gelegenheit Fragen an Erwin Markowsky zu richten.