Das Leben auf dem Land hat Zukunft.

eingestellt von M. Volk am 16. November 2018

Das Leben auf dem Land hat Zukunft.

Renommierter Zukunftsforscher Matthias Horx zu Gast in Erbach.

 

Schon länger veröffentlichen in Deutschland Experten in regelmäßigen Abständen beunruhigende Prognosen. Die deutsche Bevölkerung wird nicht nur zunehmend älter und es fehlt an allen Ecken und Enden an Fachkräften. Es tritt zudem mehr und mehr ein Phänomen auf, das man nach den Zeiten der Industrialisierung zurückgelassen geglaubt hatte: die Landflucht.

 

Dieses und weitere relevante Themen für die Region Odenwaldkreis griff Matthias Horx, renommiertester Zukunftsforscher des deutschsprachigen Raumes, in seinem Vortrag „Progressive Provinz – warum Regionen, Städte und Gemeinden eine Zukunft haben“ auf. Zu der Veranstaltung in der vollbesetzten Werner-Borchers-Halle in Erbach hatten die Sparkasse Odenwaldkreis und die Industrievereinigung Odenwaldkreis e.V. (IVO) eingeladen.

 

Karlheinz Ihrig, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Odenwaldkreis, begrüßte die Gäste aus Politik, Wirtschaft und zahlreiche interessierte Bürger und skizzierte zur Einführung die positive Geschäftsentwicklung der Sparkasse. Der weitere Gastgeber des Abends, IVO-Vorsitzender Jürgen Walther, berichtete von zahlreichen Aktivitäten der IVO mit dem Ziel der positiven wirtschaftlichen Entwicklung der Region. Danach leitete er mit einer Kurz-Vita zu Matthias Horx über.

 

Eine zentrale These im Vortrag von Matthias Horx war: „Zukunft entsteht, wenn wir die Welt aus der Perspektive des Morgen betrachten – und unser Geist die Verbindung zwischen Gegenwart und Zukunft verspürt.“ Er zeigte auf, dass prägnante Trends, wie auch das Thema „Landflucht“, aus der Historie heraus immer in Zyklen mit einem Gegentrend verlaufen. Diesen Trend kann Horx aktuell zugunsten der Provinz erkennen. Mit verschiedenen Beispielen, wie aus dem Bereich der Architektur, gab Horx Impulse, wie dieser Gegentrend für ländliche Regionen noch weiter verstärkt werden kann.

 

Landrat Frank Matiaske sagte nach der Veranstaltung zusammenfassend, der Zukunftsforscher habe für die Entwicklung des Odenwaldkreises „wichtige Impulse“ gegeben. „Zum einen sieht Horx generell eine Gegenbewegung zur Urbanisierung, so dass der ländliche Raum wieder an Bedeutung gewinnt. Zum anderen hat er vieles benannt, womit wir schon jetzt punkten, etwa die Breitband-Versorgung, die Vermarktung regionaler Produkte als Bestandteil der lokalen Ökonomie, die Natur als Quelle für ein ausgeglichenes Leben und die wieder entdeckte Bedeutung von Gemeinschaft als Gegengewicht zur Individualisierung.“ All das gelte es auszubauen, so Matiaske. Als „herausfordernd“ bezeichnete er den Rat von Horx, in der Darstellung der Region mit Mut voranzugehen und beispielhafte Projekte zu entwerfen beziehungsweise einzigartige Narrative zu entwickeln.  „Das ist auch mein Ansinnen“, hob der Landrat hervor. „Dafür müssen wir alle, die visionäre Ideen haben, mit ins Boot holen.“ Ausdrücklich schloss sich Matiaske auch der Einschätzung von Horx an, dass Gegenden, in denen nicht andauernd „gejammert“ werde, einen Standortvorteil im Wettbewerb der Regionen haben: „Wir haben allen Grund, die Entwicklung unseres Kreises mit Selbstvertrauen weiterzutreiben.“

 

Bildunterschrift (Foto: Matthias Volk, Sparkasse Odenwaldkreis):

Der Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx sorgte in der vollbesetzten Werner-Borchers-Halle für großes Interesse bei den Zuhörern.